Zuagroaste - Elizabeth Spiekermann

Tausche Strand gegen Ennsufer – aus Neuseeland nach Großraming

Strand

Im Sommer 2022 ist Elizabeth Spiekermann mit ihrem Mann und ihren vier Kindern von Paraparaumu, einer Kleinstadt in der Nähe von Wellington, nach Großraming gezogen. Vom ersten Moment an fühlte sich die Familie im Ennstal angekommen und gut aufgehoben.

„Ich war als Kind schon öfter hier, weil meine Verwandten hier lebten“, berichtet die gebürtige Engländerin, die zuletzt sieben Jahre in Neuseeland gelebt hat. „Aber für meinen Mann und vor allem die Kinder war natürlich alles komplett neu hier.“ 


ERDBEBENÜBUNG UND SPRACHVERWIRRUNG

Elizabeth Spiekermann

Kein Wunder, dass es anfangs auch mal zu kleineren Missverständnissen kam. In Neuseeland sind Erdbeben allgegenwärtig und Kinder werden schon von klein auf darauf vorbereitet, was sie im Ernstfall zu tun haben. Als Tochter Philippa in Großraming zum ersten Mal die Sirene hörte, ist sie daher sofort brav unter den Küchentisch gekrochen, wie sie es gelernt hatte. Auch sprachlich war nicht immer alles sofort klar. So wunderten sich die Kinder zum Beispiel, warum man in Großraming immer wieder „[Tena] koe“ hört, das auf Maori-Sprache „Hallo“ oder „Danke“ heißt. Gemeint war aber unser allgegenwärtiges „goi?“ am Satzende.

Familie Spiekermann

Abgesehen davon hat sich die Familie aber nie wirklich als fremd gefühlt und wurde vom ersten Tag an in der Gemeinde willkommen geheißen. „Ich bin beeindruckt, wie stark der Zusammenhalt hier ist“, schwärmt Elizabeth. „Alle tragen dazu bei, das Leben besser zu machen und man hat hier alles, was man sich wünscht. Sicherheit, Raum für Entwicklung und viele Veranstaltungen. Man fühlt sich eingeladen, überall mitzumachen und das ist besonders für die Kinder toll.“


DAS EIGENE KLEINE PARADIES AN DER ENNS

EnnsuferAuch ein Lieblingsplatz im Ennstal ist bereits gefunden. Als die Kinder im Sommer wie gewohnt an den Strand wollten, musste kurzfristig eine Alternative her. „Wir waren im Sommer fast jeden Freitag gemeinsam am Rodelsbach und haben Marshmallows gegrillt und gebadet. Das ist unser gemeinsamer Ort zum Abschalten geworden.“

Das Einzige, was Elizabeth ein bisschen fehlt, ist ein Second-Hand-Geschäft, wie man es in Neuseeland an jeder Ecke findet. „Als ich zum ersten Mal im ASZ war und gesehen habe, was die Menschen hier wegschmeißen, war ich wirklich erstaunt. Viele der Dinge könnte man noch gut weiterverwenden.“ 


GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN

Derzeit wohnt die Familie noch im alten Haus der Großmutter, aber schon bald steht der Umzug in das neu gebaute Miethaus im Ort bevor. „Dann kommt auch endlich unser Container mit unseren restlichen Sachen aus Neuseeland“, ist Elizabeth erleichtert. Denn eins ist klar: Das neue Zuhause steht der Schönheit Neuseelands um nichts nach.

Spiekermann_Kind


FOTOS: © Elizabeth Spiekermann 

TEXT: Doris Hollnbuchner

04.04.2023 08:00