Made im Ennstal

Von der Kirchenorgel in Großraming an die Opernhäuser dieser Welt

Felix Hornbachner

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Ob im Kirchenchor oder an der Orgel in seinem Heimatort, beim Masterstudium in Mailand, in der Oper von Paris oder auf Konzerttournee in Europas Groß-städten – Musik ist seit jeher die große Konstante im Leben des Dirigenten Felix Hornbachner. Dabei wäre es beinahe nicht so weit gekommen…

Die Liebe zum Kochen hat den jungen Großraminger nach der Hauptschule erst einmal für ein Jahr an die HLW in Weyer verschlagen. „Ich koche zwar immer noch leidenschaftlich gern, habe aber damals schnell gemerkt, dass es doch die Musik ist, die mich im Leben leitet und meine wahre Berufung ist.“ Kein Wunder, saß er doch schon als kleiner Bub beim Opa an der Kirchenorgel, während die Mama im Kirchenchor sang. Der Opa war es dann auch, der ihn auf der Orgel unterrichtete und ihm beibrachte, wie man Stücke kreativ interpretieren kann. Als Folge davon hat Felix schon mit elf Jahren erste Messen gespielt und mit 15 Jahren erste Projekte mit dem Kirchenchor geleitet.
Seine Arbeit als musikalischer Assistent von Simone Young hat den jungen Dirigenten seit 2022 bereits durch ganz Europa geführt – von Madrid über Genf nach Paris und Berlin. Was ihm an seiner Arbeit besonders gefällt? „Dass es ein ständiger Lernprozess ist und man so viele Kulturen und verschiedene Herangehensweisen kennenlernt, sowohl musikalisch als auch menschlich.“

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Über Weihnachten geht es nach Japan

Den 24. Dezember verbringt Felix Hornbachner dieses Jahr nicht mit der Familie, sondern am Dirigentenpult in Japan, nämlich beim Kawaminami Mozart Music Festival. Ein ganz besonderer Anlass für den 31-Jährigen: „Dort werden neben der Carmina Burana auch Stücke von meinem Großonkel Balduin Sulzer aufgeführt, der seinerzeit die Verbindung zu diesem Festival hergestellt hat. Dieses Jahr findet es das erste Mal seit seinem Tod wieder statt“, erzählt er. „Da ist es natürlich eine große Ehre, dass ich gefragt wurde, ob ich dort dirigieren möchte.“ Auch im nächsten Jahr stehen neue Herausforderungen ins Haus. Denn da wird der Großraminger an der Volksoper in Wien „Die Zauberflöte“ dirigieren.

Dass Felix Hornbachner seinem Heimatort nach wie vor verbunden ist, zeigt sich unter anderem in seinem musikalischen Engagement im Ennstal. So holte er im November zu dem von ihm initiierten Schubertfest unter anderem Weltstar Michael Schade nach Großraming. 

Aber das ist nicht der einzige Grund, warum er immer wieder gern hierher zurückkommt. Denn zwischen unzähligen Hotelzimmern und Reisen ist Großraming für ihn ein besonderer Ankerpunkt, an dem er wieder zur Ruhe kommt und Kraft tanken kann. „Wenn ich in meinem Elternhaus im Garten sitze und Partituren lerne oder mich in der Musikschule meiner Kindheit ans Klavier setze, dann erdet mich das einfach sehr.“


FOTOS: © Jakob Hornbachner  // TEXT: Doris Hollnbuchner



31.12.2023 08:00