Gartenfreuden und Beetgeflüster

Krokos

In Wald und Wiese blühen bereits die ersten Frühlingsboten. Steigende Temperaturen machen Lust auf Gartenarbeit in der frischen Luft. Jetzt ist die beste Zeit, um auch im eigenen Beet für Wachsen und Gedeihen zu sorgen.

Wie wär’s mit einem Ausflug zum Fahrenberg oder Schieferstein im beginnenden Frühling? Oder zum Schneeberg? Der ist in diesem Fall allerdings nicht 1.244 Meter hoch, sondern bloß 75 Zentimeter. Dafür punktet er mit Handlauf und Schneckenschutz.

„Schneeberg“ lautet der Name des Topmodells unter den Hochbeeten des Reichraminger Unternehmens „Ennstaler Rundholz“. Christian Kleinhagauer, Geschäftsführer des Ennstaler Tischlerteams, bietet damit auch naturnahe und witterungsbeständige Produkte für den Garten – von der Sandkiste bis zur Hollywoodschaukel.

„Dafür verarbeiten wir Lärchenholz, weil es langlebig und für den Außenbereich besonders gut geeignet ist“, erläutert er. Das Holz dafür stammt direkt aus der Region.

Hochbeete sind optimal für „intelligente Faule“ (aus dem Titel eines Buchs des oberösterreichischen TV-Moderators und Biogärtners Karl Ploberger). „Man braucht sich bei der Gartenarbeit nicht zu bücken, die Pflanzen wachsen schneller und ich habe den doppelten Ertrag auf der gleichen Fläche“, weiß Kleinhagauer.

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Kein Schrecken durch Schnecken

Ein Grund für das rasche Gedeihen und den geringeren Platzbedarf ist der Schichtenaufbau der Hochbeet-Befüllung. Auf eine grobe Schicht aus Ästen, Zweigen oder Holzhäcksel kommen Laub und Rasenschnitt. Danach folgt halb verrotteter Mist und ganz oben reifer Kompost oder Gartenerde.

Durch den fortwährenden Zersetzungsprozess der unteren Schichten wird Wärme produziert. Aussaat und Ernte können entsprechend früher erfolgen. Auch der Schädlingsdruck ist geringer als in einem herkömmlichen Beet. Kleinhagauers Hochbeete schützen die Zöglinge nicht nur vor der gefürchteten spanischen Wegschnecke (landläufig einfach als „Nacktschnecke“ bezeichnet), sondern halten dank eines Gitters auch Wühlmäuse fern.

 

Ein Rücken zum entzücken

Wer ein Frühbeet sein Eigen nennt, für den hat die Gartensaison überhaupt schon im Februar begonnen. Kleinhagauer bietet entsprechende Aufsätze für den Garten an. Frühbeete erzeugen eine Art Mini-Treibhausklima, indem sie Sonnenlicht durchlassen und die Wärme im Inneren halten.

„Mit einem Frühbeet kann die Gartensaison deutlich verlängert werden“, erklärt Edith Gehring vom Lagerhaus Ternberg. „In Kombination mit einem Hochbeet wird nicht nur der Ernteertrag gesteigert, sondern auch der Rücken geschont.“

Die Lagerhäuser im Ennstal bieten entsprechende Bausätze an. Optimalerweise werden Frühbeete in Nord-Süd-Richtung aufgestellt. Wichtig ist auch die Möglichkeit zur Durchlüftung. Ein zu feuchtes oder zu warmes Mikroklima fördert sonst den Pilzbefall der Pflanzen.

 

Was jetzt zu tun ist 

Garten10Garten9Als Landschaftsgärtner befasst sich Rene Köppl (Gartenparadies Köppl e.U.) aus Reichraming mit der Garten- und Grünflächengestaltung. Dazu zählen das Setzen von Bäumen, Sträuchern und Stauden genauso wie das Legen von Ziermauern und Pflastern von Wegen oder auch die Pflege des Gartens.

„Im März wird es Zeit, Staudenbeete, Obstgehölze und Rosen zu düngen“, so Köppl. Wenn keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind, können Rasen vertikutiert und die 
Beete vorbereitet werden. Auch der Rückschnitt von Beerensträuchern und der Obstbaumschnitt bei Kernobst wie Apfel oder Birne sollten jetzt erfolgen. Steinobst wie Kirsche, Zwetschke und Marille wird erst nach der Frucht geschnitten. 

Ebenfalls im März kann man im Haus mit der Aussaat von Gemüsepflanzen in guter Aussaaterde beginnen. 
Im April werden dann bereits vorgezogene Blumenzwiebel und Stauden ausgepflanzt oder die Staudenbeete weiter ergänzt, zum Beispiel mit Gräsern, Klein- oder Großsträuchern.

Köppl: „In Zeiten der Klimaerwärmung wird immer mehr auf trockenheitsresistente Sorten wie Lavendel, Sonnenhut und Sommersalbei geschaut, da diese auch leichter mit einer kürzeren Trockenheit zurechtkommen.“ Bei längerer Trockenheit sollte man diese jedoch nicht vergessen. Bei einer Neupflanzung sollte man das erste Monat regelmäßig gießen, um den Pflanzen beim Anwurzeln zu helfen. Um Austrocknung zu verhindern, wird das Pflanzbeet mit Rindenmulch abgedeckt.

 

Frostige Bazi

Alles hat seine Zeit im naturnahen Garten – vom Schnitt bis zum Auspflanzen. Wichtige Lostage für Letzteres sind die sogenannten Eisheiligen von 11. bis 15. Mai. Die dazugehörige Bauernregel:

„Pankrazi, Servazi und Bonifazi 
sind drei frostige Bazi– und zum Schluss fehlt nie 
die kalte Sophie.“

Wobei sich das „Sopherl“ immer wieder auch verspäten kann, sodass nach dem 15. Mai noch Nachfröste auftreten können. Köppl orientiert sich daher nicht nur am Datum, sondern an den tatsächlichen Temperaturen: „Tomaten und Gurken sollte man erst ins Freiland auspflanzen, wenn die Nachttemperaturen nicht mehr unter 12°C fallen.
  

Fotos: Ennstaler Tischlerteam, Lagerhaus/Weisskirchner, Gartenparadies Köppl, Judith Köster, Lagerhaus/Schrotter, Ennstaler Tischlerteam, privat
Text: Reinhard Ebner

25.03.2024 08:00