Ennstal-Botschafterin Renate Pichler aus Reichraming

Pichler

Wenn sie morgens im Stall arbeitet und draußen die Sonne aufgeht, dann nimmt sich die leidenschaftliche Landwirtin gerne einmal Zeit, um innezuhalten und diesen Moment zu genießen. Die Wahlreichramingerin genießt ihr Fleckerl Erde mit der Familie, die Lebensqualität im Ennstal und die Gemeinschaft mit den anderen Bäuerinnen im Ort.

Ursprünglich aus dem Gasteinertal, lebt Renate Pichler seit knapp 20 Jahren mit ihrer Familie in Reichraming, dem Ort, den sie mittlerweile als Heimat bezeichnet. „Wir hatten Glück“, sagt sie, „wir sind von Anfang an gut aufgenommen worden hier.“ Auch wenn sie anfangs die ländlichen Bräuche ihres Herkunftsorts etwas vermisst hat, schätzt sie hier vor allem die Ruhe und „dass wir auf einer Höhe von 810 Metern fast immer nebelfrei sind.“

„Wir haben hier ja alles“, sagt die Selbstversorgerin, die der Meinung ist, dass es viel „Kopfsache“ sei, ob jemand weggeht oder nicht. Umso mehr freut sie sich daher, dass ihre drei erwachsenen Kinder alle im Ennstal einen Job gefunden haben und der älteste Sohn später einmal den Hof übernehmen wird. 

"Man muss nicht immer nur in die weite Welt hinaus, es gibt auch bei uns viel Potenzial, gute Berufe und tolle Möglichkeiten!“ 

In die Welt hinaus treibt es auch Renate Pichler selbst nicht. Die seltenen Urlaube werden damit verbracht, die große Familie in ganz Österreich zu besuchen. „Oder ich verstecke mir meinen Liegestuhl irgendwo und genieße die Ruhe hier heroben“, lacht sie. 

Die kleinen Dinge im Leben machen also die Zufriedenheit aus. Und das rät die Ortsbäuerin auch ihren Mitmenschen – „einfach wertschätzen, was man hier eigentlich alles hat.“ Ihrer Meinung nach kann man sich überall wohlfühlen, wo man sich etwas schafft, wo die Familie ist und man glücklich ist. In ihrem Fall ist ihr das im Ennstal geglückt.

„DA WILL ICH SEIN, weil ich hier alles gefunden habe, was für mich Heimat bedeutet.“Aufsteller Renate Pichler

 Fotos: ©Susanne Weiss

28.03.2019